Grubenhäuser in Schenefeld

Unübersehbar verändert sich in den lezten Jahren der Ortskern Schenefelds. Gebäude die Ihre
Funktion verloren haben, werden im Gegensatz zu früheren Zeiten einfach entfernt. Das gewohnte

Straßenbild wird dem V erkehrsaufkommen angepasst. Bagger und Bautätigkeit schaffen neue

Perspektiven  rund um unsere alte Kirche und diese Veränderungen werden sicher nicht die lezten sein.

Ein Grund, einmal innezuhalten und einen Blick in die Vergangenheit zu versuchen.

Scanafeld
Scanafeld um 800

Katalog zur Ausstellung der Stiftung Krinkberg e.V

vom 02. Februar bis 28. Februar 2008

(Auszug : Presseerklärung Dr. Tummuscheit v. 05.06. 2007)

De Faaklüd ut Sleswig keken no    -   Se graaft ut un vertellt

Ausschnitt aus der Ausstellung „Scanafeld“ 2008 Dröber / Heesch

Blick auf die Grabungsfläche Juni 2007 (R. Heesch)
Blick auf die Grabungsfläche Juni 2007 (R. Heesch)
Schaubild Grubenhaus
Schaubild Grubenhaus

Anschauungsbeispiel . Pressekonferenz auf der Grabungsfläche im Juni 2007,
präsentiert durch die Ausgräber( A.L.SCH.H.).

Bauanträge zur Neubebauung der Grundstücke Holstenstraße 48  (Apotheke), Am Markt 6 (Wandmaker) und  Holstenstraße 23 (Schlachterei Voß) lösten  Voruntersuchungen durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein aus. Während die  Untersuchungen  bei der Apotheke nur frühneuzeitliche Scherben  und bei Wandmaker keinen Befund erbrachten, kam bei der Schlachterei Voß zunächst ein Grubenhaus des frühen Mittelalters zutage. Dies war für das Archäologische Landesamt der Anlass, eine Ausgrabung  durchzuführen.
Die Grubenhäuser waren etwa 5 x 3 m bzw.  4,5 x 4 m groß. Sie besaßen wahrscheinlich Wände aus Holzbohlen und ein ausreichend hohes Dach, so dass man darin stehen konnte. Jedes Haus besaß einen großen, aus Feldsteinen aufgesetzten Ofen in einer Hausecke. Ein Grubenhaus (Haus II) ist dreimal an einer Stelle neu aufgebaut worden. Wenn man annimmt, dass ein Haus etwa eine Lebensdauer von 20 Jahren erreichte, so haben die Menschen an diesem Platz mindestens 50-60 Jahre gesiedelt.
Nachdem die Häuser aufgegeben worden waren, verfüllte man die Gruben in denen sie gestanden hatten mit Erde und Abfall. Diese zeichnen sich auch heute noch als dunkle Verfärbungen in dem hellen. eiszeitlichen Sand der Umgebung ab.